Rechtliche, wirtschaftliche und technische Voraussetzungen für die Biogas-Netzeinspeisung in Österreich

Rechtliche, wirtschaftliche und technische Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einführung und Marktentwicklung der Biogas-Netzeinspeisung in Österreich. Handlungsbedarf im Bereich Gesetzgebung und Förderung. Kalkulationsgrundlage für Demonstrationsprojekte.

Kurzbeschreibung

Im Rahmen des Projekts "Biogas-Netzeinspeisung" wurden die rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Voraussetzungen in Österreich untersucht, die gegebenen sein müssen, um der Biogas-Netzeinspeisung zum Durchbruch zu verhelfen.

Österreich weist ein technisch nutzbares Biogas-Potenzial von rund 1 Milliarde Kubikmeter mit einem Energiegehalt von 24 Petajoule pro Jahr auf, das entspricht in etwa 6,7 % des jährlichen Erdgasverbrauchs von 9 Milliarden Kubikmeter. Bei Nutzung des vorhandenen Biogaspotenzials könnte die CO2-Emissionen um jährlich 1,18 Millionen Tonnen gesenkt werden. Das sind immerhin 1,6 % der jährlichen österreichischen CO2-Emissionen.

Die Untersuchungen im Rahmen der Studie zeigten jedoch, dass sich die derzeit gültigen Anforderungen an die Gasqualität (ÖVGW Richtlinie G31) historisch bedingt ausschließlich an Erdgas orientieren. Die besonderen Eigenschaften für Biogas, insbesondere der niedrigere Energiegehalt von Biogas, wird nicht berücksichtigt. Biogas muss daher derzeit sehr kostenaufwendig auf Erdgasqualität aufbereitet werden, ehe es eingespeist werden kann.

Die Bandbreite für die spezifischen Gesamtkosten der Biogas-Netzeinspeisung beträgt für eine Anlage mittlerer Größe (300 m3/h) etwa 3,1 bis 5,7 €cent/kWh. Das obere Kostenniveau entspricht einer Biogasanlage, die NAWARO als Substrat nutzt und in das Niederdruck-Gasnetz einspeist. Das untere Kostenniveau ergibt sich bei Klärgas-Einspeisung.

Um etwa die teure Methananreicherung (ca. 2,5 €cent/kWh) zu vermeiden, wäre es technisch möglich, gereinigtes Biogas auch als sogenanntes "Zusatzgas" in das Gasnetz eingespeist werden. Es entsteht dadurch ein Mischgas, dessen Brennwert allerdings unter dem derzeitig erlaubten Mindestwert liegt. Es wird daher eine entsprechende Absenkung des zulässigen Brennwerts im Rahmen einer neu zu schaffenden Qualitätsrichtlinie empfohlen.

Ein weiteres wesentliches Hemmnis für eine attraktive Biogas-Vermarktung ist die Art, wie derzeit die "Maut" für die Benutzung des Gasnetzes, der sogenannte "Gassystemnutzungs¬tarif" berechnet wird. Auch wenn das Gasnetz nur für kurze Distanzen genutzt wird, muss der Biogas-Einspeiser die volle "Mauthöhe" zahlen. Diese, auf den Erdgastransport abgestimmte Maut, muss durch ein Mautsystem ersetzt werden, dass die tatsächliche Nutzung des Gasnetzes durch Biogas berücksichtigt. Ein kostengerechter, entfernungsabhängiger Systemnutzungstarif ist somit eine weitere wesentliche Voraussetzung für eine wirtschaftliche Biogas-Netzeinspeisung.

Projektstatus

abgeschlossen

Publikationen

Biogas-Netzeinspeisung (Kurzfassung)

Rechtliche, wirtschaftliche und technische Voraussetzungen in Österreich
Schriftenreihe 19a/2005 D. Hornbachner, G. Hutter, D. Moor
Deutsch, 86 Seiten, vergriffen

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Biogas-Netzeinspeisung

Rechtliche, wirtschaftliche und technische Voraussetzungen in Österreich
Schriftenreihe 19/2005 D. Hornbachner, G. Hutter, D. Moor
Deutsch, 478 Seiten, vergriffen

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Projektbeteiligte

Projektleiter (Kontaktadresse)

DI Dr. Dieter Hornbachner
HEI | Hornbachner Energie Innovation
Währinger Str. 26/1/3, A-1090 Wien
Tel.: +43 (0)1/3190354 - 20
Fax: +43 (0)1/3190354 - 22
E-Mail: dieter.hornbachner@hei.at
Internet: www.hei.at

Institut
HEI | Hornbachner Energie Innovation

Projekt- bzw.
Kooperationspartner

Gas-alive (Werkvertragspartner)
DI Dieter Moor (Werkvertragspartner)