Smart Energy Systems Award 2018

Im Rahmen der Smart Energy Systems Week wurde der „Smart Energy Systems Award“ in vier Kategorien vergeben. Damit wurden herausragende Leistungen im Bereich der Forschung und Innovation zur Gestaltung zukünftiger Energiesysteme gewürdigt und im Rahmen einer glanzvollen Preisverleihung vor den Vorhang geholt.

Die Veranstaltungsreihe Smart Energy Systems Week Austria (ehemals Smart Grids Week Austria) wird seit über 10 Jahren vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und dem Klima- und Energiefonds gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Energiewirtschaft, Industrie und Kommunen durchgeführt und zählt damit zu den traditionsreichsten und renommiertesten Fachforen der Energie- und Technologie-Community. Neue Player wie internationale Start-ups, Referenten aus dem Silicon Valley sowie Nachwuchswissenschaftler waren speziell an den beiden Start-up & Innovation Days vertreten.

Die diesjährige Smart Energy Systems Week Austria stellte sich der Frage „Energieinfrastruktur als Konsumgut?" Angesichts der grundlegenden Umorientierung der globalen Energieinfrastrukturen wird die Energiezukunft mit einer Reihe disruptiver Veränderungen einhergehen. Offen ist, wie die disruptiven Umwälzungen stattfinden werden und wer die klassische Versorgungsaufgabe weiterhin wahrnimmt. Aus NutzerInnensicht wurden Innovationslösungen der Energiewende, von Immobilienkraftwerken und Haushaltsenergie, Energie 4.0, kommunale Infrastruktur Angebote bis zur Portfoliodiskussion für Stadtwerke und Netze, beleuchtet.

Im Rahmen der Smart Energy Systems Week wurde der „Smart Energy Systems Award" in vier Kategorien vergeben. Damit wurden herausragende Leistungen im Bereich der Forschung und Innovation zur Gestaltung zukünftiger Energiesysteme gewürdigt und im Rahmen einer glanzvollen Preisverleihung vor den Vorhang geholt.

Der Smart Energy Systems-Award wurde heuer in folgenden Kategorien verliehen

Kategorie „Tech Solution" für angewandte Forschung und Entwicklung

Siegerprojekt: Building Energy Management System: Integrating Smart Buildings into a Smart Grid/ Thomas Baumgärtner (Siemens AG), Daniel Lechner (Siemens AG Österreich), Bruno Illi (Siemens Schweiz AG), Conrad Gähler (Siemens Schweiz AG), Rudolf Sollacher (Siemens AG), Lukas Krammer (Siemens AG Österreich), Andreas Schuster (ASCR)

Das Projekt konnte die Fachjury mit den hoch innovativen Leistungen im Bereich der angewandten Forschung und Entwicklung, die wesentlich zur Umsetzung Smarter Energie Systeme beitragen und die Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems maßgebend vorantreiben, überzeugen.

Aufgrund des Paradigmenwechsels im Energiebereich und des wachsendes Anteils schwankender Erzeugungseinheiten für erneuerbare Energien verändern sich auch die Energiepreise. Folglich ist das Bedürfnis nach Flexibilität ein wichtiger Faktor für einen stabilen Betrieb der Energiesysteme. Zukünftige Gebäude müssen sich damit befassen, um die Energiekosten zu senken und zur Stabilität des Stromnetzes beizutragen. Das Gebäudemanagementsystem (Building Management System, BEMS) optimiert die Energiekosten eines Gebäudes durch Berücksichtigung variabler Energiepreise und bietet Flexibilitäten für die Energiemärkte.

Kategorie „Local Hero" für Pilot- und Demonstrationsvorhaben

Siegerprojekt: RE_SYS – Das Tool für die Energiewende vor Ort

Das RE_SYS-Tool konnte die hoch qualifizierte Fachjury durch erste Demonstrationsanwendungen als richtungsweisende Entwicklung zur Umsetzung eines smarten Energiesystems überzeugen.

Das RE_SYS-Tool ist ein web-basiertes Tool für eine rasche und dennoch treffsichere Erstellung von Energiekonzepten von Dörfern, Städten und ganzen Regionen. Mit nur wenigen Input-Daten werden belastbare Werte zum Energiebedarf und Potenzial an erneuerbaren Energieträgern generiert. Da das Tool mit Stundenauflösung arbeitet, ist ein Speicher- oder Ausgleichsbedarfs sowohl im Tagesverlauf als auch saisonal analysierbar. Das RESYS-Tool hilft realistisch zu planen und räumt nicht-fundierte Argumente wie etwa „die Erneuerbaren liefern zur falschen Zeit" aus dem Weg.

Kategorie „Next Generation" für akademisch-wissenschaftliche Arbeiten

Siegerin: Bernadette Fina, AIT, mit Long-Term Investment Decisions for Prosumers in Multi-Apartment Buildings

Bernadette Fina überzeugte die Fachjury durch die wissenschaftliche Exzellenz und die überzeugende Präsentation eines innovativen Lösungsansatzes für eine praktische Problemstellung im Themenbereich Smart Energy Systems.

Ziel der Arbeit ist es, die langfristige wirtschaftliche Rentabilität von gemeinsamen Elektrizitäts- und Wärmekonzepten in Mehrfamilienhäusern zu bewerten. Es wurde ein Optimierungs-Modell in Matlab entwickelt mit dem Ziel der Maximierung des Net-Present-Value (NPV) über einen Zeithorizont von 20 Jahren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nachrüstung eines alten Gebäudes mit erneuerbaren Strom- und Wärmekonzepten langfristig sinnvoll ist. In den meisten Szenarien können die Kosten der Endverbraucher in einem Zeithorizont von 20 Jahren durch Investitionen in PV-Anlagen und Wärmepumpen reduziert werden.

Kategorie „Entrepreneur" für Start-ups

Bei den Start-up & Innovation Days am 14. und 15. Mai 2018 sind sieben Teams gegeneinander angetreten, um innovative Energie-Services und nachhaltige Geschäftsmodelle in einem Co-Creation Workshop zu entwickeln. Vor einer Jury, bestehend aus EnergieexpertInnen und Business Angels, präsentierten die Gruppen ihre neuen Konzepte. Das Siegerteam konnte mit einem überzeugenden Pitch punkten und beeindruckte Publikum und Jury mit ihrem integrierten Energiekonzept.

Gewinner der Jurybewertung: The integrated Swarm Model oder in den Worten der Jury: „die Romeo & Juliette Ltd"/ Alexander Friedrich, Benny Schwalbe, Susanne Formanek, Roger Hackstock, Johannes Steiger

Alexander Friedrich, Gründer und Geschäftsführer von 3F Solar, brachte folgende Fragestellung in den Wettbewerb ein: „What if we refurbish existing family homes using combined solar electricity and heating technologies and control them together as a swarm?" Im Workshop analysierte die Gruppe Probleme, Bedürfnisse und Wünsche der HausbesitzerInnen Romeo und Julia und baute darauf ihr Konzept auf. Mit der Lösung sollen zukünftig beide, also Romeo und Julia, ihre Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen, Strom und Wärme austauschen, sich die Kosten teilen und somit ihre Abhängigkeit von Energieimporten und Kostensteigerungen reduzieren. Das alles bietet die „Romeo & Juliette Ltd" als All-in-one-Lösung für EnergiekundInnen.

Design Thinking Analyse der KundInnenprofile und Konzeptskizze: Romeo und Julia tauschen Strom und Wärme aus.
Design Thinking Analyse der KundInnenprofile und Konzeptskizze: Romeo und Julia tauschen Strom und Wärme aus. (Bildquelle: © avantsmart e.U.)