Smart Grids Pionierregion Vorarlberg:
Internationale Anbindung

Vorarlbergs Speicherkraftwerke im Einsatz zur Integration fluktuierender erneuerbarer Energien

Der forcierte Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen erfordert nicht nur neue Lösungen für den Verteilnetzbetrieb. Auch der Speicherung der elektrischen Energie kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Es gilt die Zeiten mit geringem Angebot aus Wind und Sonne zu überbrücken und die Abschaltung von Einspeiseanlagen in Zeiten von Überangebot zu vermeiden. Vorarlberg nutzt die günstigen topografischen Verhältnisse der Region energiewirtschaftlich im internationalen Verbund.

Die Vorarlberger Pump-speicherkraftwerke tragen dazu bei, die Schwankungen von Energie aus Wind und Sonne in Europa auszugleichen. Bei der Gründung der Vorarlberger Illwerke vor über 80 Jahren war die Zusammenarbeit mit Partnern aus Deutschland die Grundlage für die Aufnahme des Verbundbetriebs und damit die starke Leitungsanbindung an Deutschland. Diese Zusammenarbeit findet heute mit der EnBW Energie Baden-Württemberg ihre Fortsetzung. Die Illwerke sind Anbieter von hochwertiger Regelenergie und können die Flexibilität ihrer Maschinen im kurzfristigen Intradayhandel nutzen und die Kapazität ihrer Jahresspeicher zum saisonalen Ausgleich einsetzen.

Mit der Inbetriebnahme des Kopswerkes II im Jahr 2008, der Wiederherstellung des Rodundwerkes II im Jahr 2011 und dem geplanten Bau des Obervermuntwerkes II sollen weitere Schritte gesetzt werden, um die Integration und den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa nachhaltig zu unterstützen.

Vehicle to Grid - VLOTTE

Die langfristige Energiestrategie des Landes Vorarlberg sieht bis zum Jahr 2050 den vollständigen Übergang vom motorisierten Individualverkehr auf Elektromobilität vor. Diese Umstellung wird mit großen Auswirkungen auf den Verteilnetzbetrieb einhergehen, wodurch bidirektionales Last- und Energiemanagement immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Bidirektional bedeutet hierbei, dass die Akkus von Elektroautos als Energiespeicher genutzt werden und in Zeiten großer Stromnachfrage ihre elektrische Energie auch wieder ins Netz einspeisen.

Das Land Vorarlberg betreibt seit 2008 diesbezüglich den europaweit größten Modellversuch. Insgesamt sind im Rahmen des Projekts „VLOTTE“ 357 Elektroautos, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden, im Einsatz. Neben der praktischen Erprobung von intelligenten Energiemanagementkonzepten werden auch intelligente Lösungen für das Aufladen der Fahrzeugakkus getestet. Es gilt, die gleichzeitige Aufladung vieler Fahrzeuge zu verhindern, da es dadurch zu Stabilitätsproblemen im Netz kommen kann. Durch ein Kommunikationssystem, welches im Fahrzeug eingebaut ist und den Ladezustand sowie den Energiebedarf des Fahrzeugs übermittelt, hat der Netzbetreiber die Möglichkeit, die Aufladung der Elektroautos zu beeinflussen und zeitlich zu steuern. So kann die Anzahl der aufzuladenden Elektroautos immer der aktuellen Verfügbarkeit von elektrischer Energie im Netz angepasst werden.

Im Projekt VLOTTE II soll das Projektgebiet auf das gesamte Bundesland Vorarlberg erweitert werden. Es sollen Mobilitätsstützpunkte für die Vermietung elektrischen Autos, Motorräder und Fahrräder geschaffen werden. Ein erster Stützpunkt wurde in Lech/Arlberg gegründet.

Video 1 Projekt VLOTTE

Das Video wird über Youtube bereitgestellt, dabei wird eine Verbindung zu den Servern von Youtube hergestellt (sh. Datenschutzerklärung).

VLOTTE ist Vorbild für Europa (Quelle: illwerke VKW)

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Projektbeteiligte

  • Amt der Vorarlberger Landesregierung
  • Vorarlberger Kraftwerke AG
  • Vorarlberger Elektroautomobil Planungs- und Beratungs GmbH
  • Continental AG

Smart Grids Week, Vorarlberg 2012

Von 21. bis 25. Mai fand in Bregenz die Smart Grids Week 2012 statt. Neben nationalen und internationalen Smart Grids Demo-Aktivitäten und neuen Forschungsergebnissen standen Themen wie z.B. die verstärkt notwendige Flexibilität im Stromsystem, Fragen der Speicherung und die Rollen diverser Akteure rund um neu zu definierende Geschäftsprozesse im Mittelpunkt. Veranstaltet wurde die Smart Grids Week 2012 vom BMVIT, den Illwerken und dem Land Vorarlberg.

 

Publikationen

Smart Grid Testnetz in Vorarlberg - Bites statt Bagger im Biosphärenpark Grosses Walsertal

Lösungen für eine ressourcenschonende und smarte Einbindung von erneuerbaren Energieträgern im ländlichen Raum. Forschungsforum 1/2012

Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 6 Seiten

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