Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Biogaserzeugung in Vorarlberg mit Einspeisung ins Gasnetz
Kurzbeschreibung
Status
abgeschlossen
Kurzfassung
Die weitere Erzeugung von Biogas in der Landwirtschaft befindet sich in Vorarlberg an einem kritischen Punkt. Derzeit werden ca. 120.000 t/a an Stoffen in den Anlagen eingesetzt. Diese sind zu etwa 21 % Cosubstrate. Es werden 25 verschiedene Co-substratklassen eingesetzt. Das Gesamtpotential und somit auch das Restpotential an verwertbaren Substraten sind für Vorarlberg nicht bekannt. Zukunftsszenarien nach Ablauf der befristeten Verträge für die Ökostromeinspeisung oder den vorzeitigen Ausfall der Verstromungsaggregate (mit zu geringer Restlaufzeit) fehlen.
Ziel des vorliegenden Projektes ist die Weiterentwicklung der Biogaserzeugung und -nutzung in Vorarlberg. Die momentan bestehenden 27 Anlagen liegen größenmäßig unter dem österreichischen Durchschnitt. Die Einspeisung ins Erdgasnetz und/oder Nutzung als Treibstoff nach Aufbereitung sind als Varianten zu nennen. Um eine Gaseinspeisung realistisch zu ermöglichen ist die Weiterentwicklung der Strukturen unumgänglich. Das Projekt unterstützt somit auch die bestehenden Anlagen mit strategischen Überlegungen für die Zeit nach Auslaufen der geförderten Einspeistarife, indem sinnvolle Verbundlösungen (Mironetzwerke) konkret geprüft werden.
Nach der umfassenden Recherche zum Substrataufkommen (Menge, Qualität, geographische Verteilung) werden darauf basierend mehrere realistische Entwicklungsszenarien entworfen. Diese Szenarien können sich auf die Vergrößerung/Ergänzung bestehender Anlagen oder auf die Errichtung von Neuanlagen beziehen. Die Erhöhung der Produktionskapazitäten in einem eingegrenzten Gebiet ist die Voraussetzung für die Machbarkeit einer (gemeinsamen) Gasaufbereitung (Meilenstein 1).
Nachfolgend werden die Grobszenarien technisch ausformuliert und auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüft. Ergänzend werden auch Überlegungen zur optimalen Substratlogistik angestellt, um für die Zu- und Abfuhr von Stoffen die Einzugsgebiete optimal gestalten zu können. Diese Detailplanungen münden in einen Ergebnisvorschlag (Meilenstein 2).
Ergänzt durch die notwendigen Gespräche und Überlegungen zur Umsetzungseinleitung wird abschließend ein Bericht mit folgenden Ergebnissen (Meilenstein 3) erstellt:
- Übersicht über verfügbare Rohstoffmengen, deren geographische Verteilung, Verfügbarkeit, Qualität und Preis gegliedert in verschiedene Stoffklassen.
- Analyse der Möglichkeiten und Grenzen eines stärkeren Engagement der Landwirtschaft Vorarlbergs für die Bereitstellung von Biomasse von Acker- und Grünlandflächen
- Machbarkeit einer verstärkten Biogasproduktion in Vorarlberg mit Standortvorschlägen unter den gegebenen Rahmenbedingungen
- Optimierung der Logistik der Substratsammlung und -lagerung sowie der Biogasgülleverteilung zur Schaffung größerer Produktionseinheiten (-cluster)
- Ergänzung der Produktionsszenarien mit einer Anlage zur Aufbereitung und Nutzung von Biogas inkl. Standortvorschläge
- Technische Rohkonzeption der realistischen Weiterentwicklungsszenarien in mehreren Varianten
- Wirtschaftlichkeitsberechnungen der verschiedenen Varianten
- Ergebnisse zu Erlösen oder Zuschussbedarf bei unterschiedlichen Gasaufbereitungs - und -verwertungsmöglichkeiten als Kennziffern für Investitionsentscheidungen im Vergleich zur derzeitigen Verstromung
- Skizzen der Betreibermodelle für die Neuerrichtung von Biogasanlagen und zur erfolgreichen Umsetzung der Biogasaufbereitung in Vorarlberg
Publikationen
Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Biogaserzeugung in Vorarlberg mit Einspeisung ins Gasnetz
Schriftenreihe 57/2009
R. Dietrich, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 86 Seiten
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Projektbeteiligte
Projektleiter
Dr. Richard Dietrich
NLE - Büro für Naturbewirtschaftung und ländliche Entwicklung (RMRD - Resource Management and Rural Development)
Projekt- und Kooperationspartner
- Land Vorarlberg - Wirtschaftsabteilung
- Vorarlberger Erdgas (VEG)
- Landwirtschaftskammer Vorarlberg
Mag. Matyas Scheibler - ÖVAF, Wien
Kontaktadresse
Dr. Richard Dietrich
NLE - Büro für Naturbewirtschaftung und ländliche Entwicklung (RMRD - Resource Management and Rural Development)
Lerchenauerstr. 45
A-6923 Lauterach
Tel.: +43 5574 63929
E-Mail: office@nle.at
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