Wachstums- und Exportpotenziale erneuerbarer Energiesysteme

Ermittlung der mittel- und langfristigen Wachstums- und Exportpotenziale von Unternehmenssparten im Bereich erneuerbarer Energiesysteme. Analyse der damit verbundenen Beschäftigungs- und Wertschöpfungseffekte sowie Ableitung von Empfehlungen für die Forschungs- und Technologieentwicklung.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die in der Produktion erneuerbarer Energietechnologien tätig sind, weisen zahlreiche Stärkefelder und international anerkanntes Know-How auf. Aus Technologieführerschaft resultieren neben einer starken Abdeckung des Inlandsmarktes auch gute Exportmöglichkeiten. Die gute internationale Positionierung österreichischer Unternehmen ist sowohl auf die gezielte Forschung und Technologieentwicklung, als auch auf die insgesamt steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energietechnologien innerhalb und außerhalb Österreichs zurückzuführen. Allerdings sind die Stärken in den verschiedenen Technologiebereichen nicht im gleichen Ausmaß vertreten. Der zentrale Inhalt der Studie sind die Wachstums- und Exportpotenziale der österreichischen Produktion erneuerbarer Energietechnologien, die sich bis ins Jahr 2030 in einem verändernden energiewirtschaftlichen und –politischen Umfeld bieten können sowie die Schlussfolgerungen und Empfehlungen, die sich daraus hinsichtlich der künftigen Bedeutung der Produktion erneuerbarer Energietechnologien und der strategischen Ausrichtung von Forschung und Technologieentwicklung ableiten lassen.

Die Schwerpunkte der Arbeit liegen somit in der  umfassenden Untersuchung der Stärkefelder, unter anderem anhand des österreichischen Know-Hows (z. B. Patente), der öffentlichen Forschungs- und Entwicklungsausgaben sowie der Umsatz- und Beschäftigtenzahlen der letzten Jahre. Darauf aufbauend - durch Kopplung mit der Analyse der derzeitigen Unternehmenslandschaft - zeigen unterschiedliche Szenarien die zukünftigen, mittel- und langfristigen wirtschaftlichen Entwicklungspotenziale der Produktion erneuerbarer Energietechnologien in Österreich und weltweit auf. Es wird dadurch möglich, österreichische Stärken zielgerichtet und optimal zu nutzen und die Position internationaler Technologieführerschaft in den am meisten Erfolg versprechenden Bereichen zu entwickeln bzw. auszubauen.

Insbesonders der Wasserkraftanlagenbau und die Produktion von Biomassekessel stellen die dominierenden Bereiche nach Umsatz- und Mitarbeiterzahlen dar. Darüber hinaus weisen sämtliche untersuchte erneuerbare Energietechnologien eine starke Exportorientierung auf. Diese stellen sich hinsichtlich ihrer Position in der Wertschöpfungskette jedoch sehr unterschiedlich dar. Während in den Bereichen Biomassekessel, Solarthermie und Wärmepumpe hauptsächlich Endprodukte von den heimischen Betrieben hergestellt werden, konzentriert sich die österreichische Photovoltaikproduktion auf Komponenten, Nischensegmente und Spezialprodukte. Die österreichische Windkraftindustrie besteht fast zur Gänze aus Zulieferbetrieben. Insgesamt erzielten die österreichischen Produzenten erneuerbarer Energietechnologien im Jahr 2010 einen Umsatz von mehr als 2,2 Mrd. EUR und Beschäftigten ca. 9.450 Personen (Vollzeitäquivalent). Dadurch wurden unter Berücksichtigung makroökonomischer Effekte in Summe 3,5 Mrd. Euro an Wertschöpfung und ca. 24.700 Arbeitsplätze generiert. Aus den Ergebnissen lassen sich unter anderem folgende, wichtige

Empfehlungen für die Energieforschungspolitik und die Unternehmen ableiten:

  • Eine langfristige, kontinuierliche Ausrichtung der Energieforschungspolitik mit entsprechendem Etat kann zur Stärkung österreichischen Know-Hows und einer damit verbundenen Technologieführerschaft entscheidend beitragen.
  • Produkte mit einem hohen Spezialisierungsgrad und hohem technologischen Anspruch können langfristig für den Exportmarkt in Österreich produziert werden. Beispielsweise seien hier die Wechselrichterproduktion, Beschichtungen für Rotorblätter und Rückseitenfolien für Photovoltaikmodule genannt. Im Gegensatz dazu ist die Massenfertigung von technologisch einfachen Standardprodukten mit geringem Innovationsgehalt in Österreich langfristig kaum machbar. Deshalb sind eine Nischenstrategie und / oder Technologieführerschaft anzustreben.

Szenarien bis ins Jahr 2030 illustrieren als Ausblick die Wachstumspotenziale der Produktion erneuerbarer Energietechnologien in Österreich. Die Szenarien legen nahe, dass es überaus wichtig ist, Änderungen im Marktumfeld sowie Innovationen möglichst rasch zu erkennen und entsprechende Akzente zur frühzeitigen Adaption zu setzen. In diesem Punkt sind die Unternehmen und die politischen Entscheidungsträger gleichermaßen gefordert.

Publikationen

Wachstums- und Exportpotentiale Erneuerbarer Energiesysteme

Schriftenreihe 37/2012 R. Bointner et al., Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 244 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

Dipl.-Ing. Raphael Bointner
Technische Universität Wien
Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe, Energy Economics Group (EEG)

Projekt- und Kooperationspartner

  • Michael Bayr, Peter Biermayr, Raphael Bointner, Lukas Kranzl
    TU-Wien, Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe (EEG)
  • Christina Friedl, Robert Tichler
    Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz GmbH (EI)
  • Franz Mauthner, Werner Weiss
    AEE - Institut für nachhaltige Technologien (AEE INTEC)
  • Angela Köppl
    Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)

Kontaktadresse

Technische Universität Wien
Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe, Energy Economics Group (EEG)
Dipl.-Ing. Raphael Bointner
Gusshausstraße 25-29/370-3
1040 Wien
Tel. +43 (1) 58801 - 370372
Fax: +43 (1) 58801 - 370397
E-Mail: bointner@eeg.tuwien.ac.at
Website: www.eeg.tuwien.ac.at