BuildReUse - 100 Prozent Re-Use und Recycling bei Gebäuden mit kurzen Nutzungszyklen

Manche Gebäude - wie zum Beispiel Supermärkte oder Bürogebäude - werden häufig nach wenigen Jahren abgerissen und neu gebaut oder zumindest umgebaut, wodurch große Mengen an Gebäudekomponenten zu Abfall werden. Das Projekt BuildReUse zielt darauf ab, Konzepte der Kreislaufwirtschaft für diese Gebäude zu entwickeln und den dafür notwendigen Wandel in der Bauwirtschaft zu fördern.

Kurzbeschreibung

Status

Laufend (1.2.2022 bis 31.7.2024)

Ausgangssituation/Motivation

Global begrenzte Primär-Ressourcen machen Wiederverwendung, kurz: Re-Use, im Baugewerbe notwendig und sinnvoll. Die Weiterverwendung von Bauteilen schützt Ökosysteme durch geringeren Einsatz von Primärressourcen, erhöht die Resilienz der Wirtschaft durch Rohstoffunabhängigkeit und ermöglicht nachhaltiges Wirtschaften bei gleichzeitiger Einsparung von Deponievolumen.
Derzeit findet Re-Use von Bauteilen wie Trägern, Fenstern oder abgehängten Decken - obwohl technisch möglich - noch sehr selten statt. Bei einigen Gebäudetypen, wie Supermärkten oder Bürogebäuden, ist die effektive Nutzungsdauer der gesamten Gebäude beziehungsweise von spezifischen Bauteilen mit 3-15 Jahren relativ kurz, da häufige Anpassungen an die jeweilige Nutzung und eine hohe Funktionalität gefordert werden. Hier wirkt sich die Wiederverwendung aufgrund der kurzen Nutzungszyklen besonders stark auf die Ressourcenbilanz aus.

Inhalte und Zielsetzungen

Übergeordnetes Ziel des Projekts „BuildReUse" ist die Entwicklung von Grundprinzipien für den Bau- und Rückbau dreier Gebäudetypen mit Nutzungszyklen von etwa 10-15 Jahren, spezifisch für Supermärkte, Bürogebäude und Interimsgebäude im Sanitäts-Bereich. Diese Gebäude könnten bereits im Bau Re-Use-Bauteile nutzen, und sollen nach Verwendung ohne nennenswerten Energieaufwand vollständig zerlegbar und damit rückführbar sein.

Methodische Vorgehensweise

Im Projekt werden Potentiale und Barrieren für die Anwendung von Re-Use Bauteilen und kreislauffähigen Produkten und Bauweisen bei Gebäuden mit kurzen Nutzungszyklen untersucht und Lösungskonzepte erarbeitet.
Damit Re-Use nicht nur theoretisch möglich bleibt, sondern sich auch in der Praxis durchsetzen kann, werden für die drei Use Cases optimierte Prozesse und technische Möglichkeiten mit den betroffenen Stakeholdern diskutiert: Die entwickelten Ansätze werden dabei in Hinblick auf Anwendungsfreundlichkeit, Wirksamkeit und Funktionalität überprüft und darauf basierend praxis-taugliche Lösungen identifiziert.

Erwartete Ergebnisse

Neben Lösungskonzepten für spezifische Herausforderungen wie die Wiederverwertung von einzelnen Bauteilen sollen für die Bauwirtschaft Gebäudeentwicklungsprozesse, Kooperationsmodelle und Geschäftsmodelle konzipiert werden, die im Vergleich zu existierenden Modellen Re-Use explizit vorsehen und aktiv unterstützen.
Ebenso wird ein Bewertungssystem entwickelt, das die Berücksichtigung von Re-Use in der Gebäudebilanzierung erlaubt. Dies bildet neben den ebenfalls formulierten Anforderungen an Re-Use-Produkte und -Bauteile die Basis für eine breite Umsetzung.

Publikationen

Projektbeteiligte

Projektleitung

  • Anna Maria Fulterer
    AEE Institut für nachhaltige Technologien

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • FH Salzburg GmbH
  • IBO - Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie
  • Österreichisches Ökologie – Institut
  • Spar GmbH
  • Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m. b. H
  • ATP sustain GmbH

Kontaktadresse

Feldgasse 19
03112 5886 365
a.m.fulterer@aee.at
https://www.aee-intec.at/