Energieforschungsausgaben - Unternehmenssektor in Österreich 2021

759,8 Mio. Euro an Forschungsausgaben wurden im Jahr 2021 von den heimischen Unternehmen dem Thema Energie zugeordnet. Dieser Wert lag um 16 % über dem Vergleichswert aus der Erhebung 2019. Der Bericht enthält detaillierte Zahlen und Auswertungen zu unterschiedlichen Technologien hinsichtlich betrieblicher und öffentlicher F&E-Investitionen.

Bibliographische Daten

Energieforschungserhebung 6/2024
A. Indinger, F. Bettin
Herausgeber: BMK
Deutsch, 66 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Von den heimischen Unternehmen wurden im Jahr 2021 759,8 Millionen Euro an Forschungsausgaben dem Thema Energie zugeordnet. Damit machen die Forschungsausgaben der Unternehmen mehr als das Dreifache der öffentlichen Hand aus. Dieser Wert lag um 16,0 % über dem Vergleichswert aus der Erhebung 2019 − ein besonders starker Ausgabenrückgang von Unternehmen mit Hauptsitz in Wien konnte durch substantielle Steigerungen der Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich mehr als wettgemacht werden.

Eine detaillierte Auswertung von rund 250 Unternehmen in zehn Sektoren von Energietechnologien zeigt für 2021 ein differenziertes Bild:

  • Bei der Photovoltaik konnten die Ausgaben für F&E bei den betrachteten Unternehmen weiter zulegen und erreichten 27,9 Millionen Euro.
  • Die Solarthermie konnte in Produktion und Forschung den Rückgang der letzten Jahre umkehren. Unternehmen investierten 2,1 Millionen Euro in F&E.
  • Bei der Windkraft gab es nach einem Einbruch in 2020 einen deutlichen Zuwachs an Installationen in Österreich. Während die F&E-Ausgaben der öffentlichen Hand stiegen, fielen die der Privatwirtschaft geringfügig auf 10 Millionen Euro.
  • Die betrachteten Unternehmen im Bereich der Technologien zur Nutzung der Wasserkraft steigerten ihre F&E-Ausgaben von einem schon recht hohen Niveau auf über 90 Millionen Euro.
  • Bei den Unternehmen, die Anlagen bzw. Technologien zur Erzeugung fester und flüssiger Biobrennstoffe sowie Biogas planen, herstellen bzw. errichten, sind ähnliche interne Ausgaben für F&E wie in 2019 von rund 8 Millionen Euro zu erkennen.
  • Unternehmen, die Kessel, Öfen und KWK-Anlagen zur energetischen Nutzung fester Biomasse herstellen, konnten den Rückgang der F&E-Ausgaben umkehren und verzeichneten einen starken Anstieg auf 30,8 Millionen Euro.
  • Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Leuchtmitteln und Beleuchtungssystemen haben sich auf die völlig neue LED-Technologie für ihre Produkte umgestellt. Die im weiteren Sinne energiebezogenen Forschungsausgaben dieser Unternehmen blieben auf sehr hohem Niveau und erreichten 60 Millionen Euro.
  • Zehn Unternehmen gaben im Jahr 2021 insgesamt 43,5 Millionen Euro für F&E im Bereich Stromspeicher aus, was eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren darstellt und den Aufwärtstrend fortführt. Der Fokus lag dabei auf Batteriesystemen.
  • Das Thema Wasserstoff wurde neu in die Untersuchung mit aufgenommen und zeigt vor allem für die öffentliche Hand einen starken Anstieg im Jahr 2021, die Ausgaben der Firmen selber erreichten 10,1 Millionen Euro.
  • Die Ausgaben der Unternehmen im Bereich Heizung, Kühlung und Klimatisierung haben sich fast verdoppelt und erreichten 17 Millionen Euro.
  • Die Ausgaben der Unternehmen für diese zehn Technologiebereiche betrugen 2021 302,6 Millionen Euro. Insgesamt waren in den betrachteten Unternehmen rund 4.500 Personen (Vollzeitäquivalente) in der F&E tätig, davon etwas mehr als die Hälfte für die betrachteten Technologiebereiche.

Die Forschungsprämie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Forschungsfinanzierung und der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich; im Schnitt der letzten drei Jahre konnten jährlich 35 Millionen Euro dem Bereich Energietechnik zugeordnet werden. 

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